Vita
Nach dem Abitur, Serie A4 mit Schwerpunkt „Philosophie und Philologie“ (2005) studierte Herr Kossi Noumon Germanistik, Schwerpunkt „Oralliteratur und Gesellschaft“ an der Université de Lomé in Togo mit dem Abschluss „Maîtrise ès‐Lettres“ (2011) zum Thema „Thematik der Verzeihung in den afrikanischen (Adja- Volksgruppe) und deutschen Volksliedern“. Zudem ließ er sich auch an der Uni Togo in der Erziehungswissenschaftsabteilung als Gymnasiallehrer mit dem Schwerpunkt, „Deutsch als Fremdsprache (2008- 2010) ausbilden und war in vielen vor Ort Schulen als Deutsch- und Französischlehrer sowie als Lokalrepräsentant und Projektleiter der NGO „Togo- Kinder Zukunftschance e.V.“ tätig (2013 – 2017).
Darüber hinaus absolvierte Kossi Noumon am Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität der Alanus Hochschule am Standort Mannheim den Studiengang Waldorfpädagogik mit dem Master of Arts zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen für waldorfpädagogische Ansätze im togolesischen Erziehungs- und Bildungssystem am Beispiel der „École Avenir“ in Adetikopé“.
Forschungsprojekt
„Märchen in der Kindererziehung. Eine interkulturell vergleichende Untersuchung zu der Bildsprache von Märchen und ihrem Einsatz in der westafrikanisch-togolesischen Bildung und in der Waldorfpädagogik“
Dass das Märchen nicht nur als Unterhaltungsmedium, sondern vor allem auch als moralischer Kompass und Erziehungsratgeber betrachtet werden kann, gehört zu den Vorannahmen dieser interkulturell vergleichenden Untersuchung auf der Grundlage von insgesamt zehn Märchen: fünf Erzähltexte sowohl aus der westafrikanisch-togolesischen als auch aus der deutschen Überlieferung. Als Kulturphänomen der Menschheit können sie in dieser Funktion als anthropologische Konstante in unterschiedlichen Kulturkreisen analysiert und diskutiert werden. Der Gegenstand dieser Dissertation besteht darin, die symbolträchtige Bildlichkeit im Märchen unterschiedlicher Kulturkreise kritisch zu untersuchen, um letzten Endes zu überprüfen, ob und inwieweit die daraus entsprungenen Einsichten ungeachtet der kulturellen Provenienz weiterhin in der zeitgenössischen und entzauberten Welt umsetzbar im Schulunterricht bzw. in der togolesischen Bildung sowie in der Waldorfpädagogik sind.
Für Herrn Kossi Noumon soll die anstehende Forschungsarbeit nicht nur als sein kritischer Beitrag zu den erzieherisch didaktischen Debatten um das Märchen im Allgemeinen und in der Waldorfpädagogik im Besonderen angesehen werden, sondern sie soll auch seiner weiteren wissenschaftlichen Qualifikation dienen und auch Grundlage dafür sein, sich künftig in Westafrika beziehungsweise in Togo für die Waldorfpädagogik auch aus bildungswissenschaftlicher sowie fachdidaktischer Perspektive einsetzen zu können.
Seine Betreuer sind Prof. M. Michael Zech (Erstgutachter, Alanus Hochschule), Prof. Michael Hofmann (Zweitgutachter, Universität Paderborn) und Prof. Akila Ahouli (Drittgutachter, Université de Lomé/Togo).